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News-Blog # 02

NEWS-BLOG # 02

 

„Die Erde hat uns aufs Zimmer geschickt, damit wir über das nachdenken, was wir angestellt haben.“

 

So könnte man den derzeitigen Zustand unserer Welt in Bezug auf die Corona-Krise bezeichnen. Alles sollte schneller, höher und weiter werden . Doch es ist wie bei dem Akku eines Smartphones. Irgendwann ist die Kapazität fast aufgebraucht und es muss geladen werden. Ich denke, dass dieser Zustand erreicht worden ist und sehe das mit gemischten Gefühlen. Zum einen sehe ich es als große Chance für einen Neuanfang, denn ich bin der Meinung, dass unser System schon lange nicht mehr zeitgemäß ist. Das merkt man beispielsweise nur allein daran, dass mit einem Male der Begriff „systemrelevante Berufe“ in aller Munde ist. Genauer übersetzt sind das die Berufe, die schon seit vielen Jahren mit unser aller Wissen unterbezahlt sind. Zwar gibt es für sie  „Standing Ovation“ am Fenster, aber ist das wirklich eine nachhaltige Auszeichnung ? 


Zum andern sind da aber die Kollateralschäden in der Wirtschaft, die manch kleiner Unternehmer jetzt schon, die größeren in wenigen Wochen wohl oder übel zu spüren bekommen. Es sei denn, die Krise würde eine überraschende Wendung nehmen, in der entweder kluge Entscheidungen getroffen werden oder die Infizierung des Corona-Virus schneller als erwartet abflacht. Wie dem auch sei, wird diese Zeit so einiges verändern und dass ein oder andere Problem wird noch gelöst werden müssen.

 

Die Knappheit an Toilettenpapier ist da bestimmt das geringste, wenn auch gefühlt das meistdiskutierte. Eigentlich müsste man drüber schmunzeln, wenn es nicht gleichermaßen so traurig wäre. Aber das mag ich jetzt gar nicht bewerten. Die Situation ist und wird ja in den sozialen Medien genug ausgeschlachtet. Beispielsweise tauchten bei Facebook überraschenderweise und wie aus dem Nichts Virologen in meiner Freundschaftsliste auf, die vor ein paar Monaten noch Experten in Thüringer Strafrecht waren. Die mit Halbwissen geteilten Fake-News sind noch gar nichts gegen die abstrusen Verschwörungstheorien, die sich ausgedacht werden. Zugegeben sind einige davon recht kreativ, wären aber eher als Drehbuch für den nächsten Hollywood-Blockbuster nützlich. Ich persönlich informiere mich lieber bei Quellen, die weniger spektakulär berichten.


An dieser Stelle möchte ich auf einen Podcast hinweisen, den ich nun schon seit einigen Wochen verfolge und schon in meinem Live-Talk auf Instagram hingewiesen habe. Der NDR produziert seit einigen Wochen einen Podcast mit dem Virologen Dr. Christian Drosten von der Berliner Charité. Dort wird sachlich und ohne reißerische Elemente über die aktuelle Situation in der Corona-Krise geredet wird. Prädikat: Unbedingt hörenswert…und das kann man beispielsweise auch auf YouTube.

 

Die größte Enttäuschung in der Corona-Krise ist für mich persönlich die Influencer-Szene. Selbst nachdem alle Veranstaltungen abgesagt wurden und der Einzelhandel und Cafés/Restaurants und selbst die Grenzen geschlossen wurden, empfahlen sie noch fröhlich weiter Ihre Produkte im Netz und warfen mit Rabatt-Codes nur so um sich, anstatt Ihre große Reichweite einmal wirklich sinnvoll zu nutzen um Ihrer offensichtlich sehr jungen Zielgruppe über die Misstände zu informieren, die scheinbar nicht richtig genug aufgeklärt war.
Darüber macht sich derzeit der Komiker Oliver Pocher in seinen Insta-Stories lustig und hält der Szene sozusagen einen Spiegel vor. Das witzige (je nach Sichtweise auch tragische) ist, er braucht die Influencer nicht einmal zu parodieren, dass erledigen sie ganz von selbst. Man möchte eigentlich nur noch seinen Kopf gegen die Wand hämmern, wie dummdreist und realitätsfremd diese Szene ist.
Ganz anders hat da die Foto-Szene (Hobby-Fotografen und Modelle) reagiert, die ganz solidarisch allesamt Ihre Termine verschoben oder gecancelt haben. Selbst in Facebook-Gruppen, wurde es untersagt, Termine für den Zeitraum des Kontaktverbotes anzubieten. Eine sehr löbliche Entscheidung.

 

Selbstverständlich habe auch ich erstmal meine Shooting-Termine auf Eis gelegt. Allerdings habe ich noch einen Workshop-Termin am 9. Mai, den ich kurz vor Beginn der Corona-Krise angekündigt hatte und grundsätzlich schonmal ausgebucht ist. Um flexibel reagieren zu können habe ich in diesem Fall auf eine Vorauszahlung des Workshops verzichtet. Das mag ungewöhnlich klingen, sollte aber in der jetzigen Situation, wo man momentan nicht weiß, wie die Lage in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten aussieht, verständlich sein. Zum jetzigen Zeitpunkt sieht es immer noch nach einer Verschiebung aus, eine endgültige Entscheidung treffe ich eine Woche vorher. Weitere Workshops sind und waren auch schon vor der Krise ohnehin nicht in Planung. Für Einzelcoachings kann man bis Oktober mit mir individuelle Termine ausmachen, aber auch da kann ich momentan nur aufgrund der aktuellen Lage darauf verweisen, dass grundsätzlich Termine nur wahrgenommen werden, wenn es die zu dem Zeitpunkt rechtliche Lage zulässt.


Die freie Zeit nutze ich für die Änderung meiner Galerie auf meiner Webseite, die momentan noch verschwunden ist. Ich werde diese nun in zwei oder vielleicht auch drei Kategorien aufteilen. Dies verschafft meiner Meinung nach einem besseren Überblick und man kann als Besucher der Seite selbst entscheiden, für was man sich interessiert und anschauen möchte.

 

Die Arbeiten an meinem Bildband „From a distance…“ gehen auch weiter und bin immer noch mit der Bildauswahl beschäftigt und dass kann auch noch eine Weile dauern. Ich werde vermutlich Mittwoch, den 15. April einen Live-Talk bei Instagram darüber machen, wie ich daran arbeite. Parallel dazu spreche ich auch nochmal über die Entstehung meines ersten Bildbandes „Different Faces“.


Die Veröffentlichung von „From a distance…“ war für etwa September geplant, verschiebt sich möglicherweise ebenfalls. Aber Ihr könnt sicher sein, dass Ihr es nicht verpasst. Bis dahin soll es auf jeden Fall noch einen Live-Talk und/oder Podcast mit Antonia geben, wo wir gemeinsam von unserer dreijährigen Zusammenarbeit für den Bildband plaudern werden. Es bleibt also weiterhin spannend.

 

Um zu einem positiven Abschluss dieses Artikels zu kommen, habe ich noch eine  nicht ganz ernst zu nehmende, aber lehrreiche kleine Foto-Serie für Anfänger der Model-Fotografie erstellt. Hierbei sollen die wichtigsten Aufnahmebereiche mal anschaulich gezeigt werden. In der derzeitigen Krise, wo man gerade aktuell nicht auf ein Modell zurückgreifen kann, habe ich mir erlaubt, dies an einer Rolle Toilettenpapier zu  erklären. Nicht nur, weil die Knappheit des Toilettenpapiers als Zeichen für die Corona-Krise steht, sondern weil beides einfach nur für den Allerwertesten ist. ( ...und vielleicht, weil mir auch ein wenig langweilig ist :-P )

In diesem Sinne, bleibt gesund und denkt weiterhin positiv.
Bis bald

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